Die Microdermabrasion lässt sich von chirurgischer Dermabrasion und Schleiftechniken anderer Grundprinzipien abgrenzen. Die einzelnen Methoden bessern im Wesentlichen Falten und unerwünschte Pigmentierungen sowie Dehnungsstreifen und Narben.
Die klassische chirurgische Dermabrasion korrigiert oberflächliche Aknenarben, die sich durch Straffen der Haut glätten. Das betrifft atrophe wie hypertrophe Narben größeren Umfangs.
Bei tief eingesunkenen Narben, für die sich die alleinige Anwendung nicht eignet, hilft die Kombination mit Exzisionsverfahren.
Mikrodermabrasion mildert vorwiegend atrophe oberflächliche Aknenarben und behandelt auch aktive Akne.
Die chirurgische Dermabrasion ist ein invasives Abschleifen der gespannten Haut unter Vollnarkose oder Dämmerschlaf. Für dunklere Hauttypen kommt sie aufgrund möglicher Pigmentverschiebungen weniger infrage. Sie erreicht eine Oberflächenerneuerung, wobei Aknenarben verblassen und sich abflachen.
Diamant- oder Karborundschleifköpfe, installiert auf einer hochtourigen motorisierten Fräse, tragen mit bis zu 60 000 Umdrehungen pro Minute vor allem die Epidermis ab.
Die Schleiftiefe reguliert sich durch die eingestellte Rotationsgeschwindigkeit und den Druck auf die Haut.
Der Erhalt der Basalmembran (Schicht zwischen Ober- und Lederhaut) gewährt ein komplikationsloses Heilen. Punktförmige Blutungen zeigen die unmittelbare Nähe dieser Zone an.
Das Risiko der Narbenbildung liegt laut Dr. H. W. Hörl aus München, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, unter einem Prozent.
Beim Überschreiten der Basalmembran und individueller Veranlagung ist das Entstehen von Narben dagegen wahrscheinlich. Außerdem können sich Farbveränderungen, lange Rötungen und Heilzeiten ergeben sowie Infektionen oder Teleangiektasien (bleibende erweiterte Hautkapillaren).
Hormone und das Beruhigungsmittel Diazepam fördern Hyperpigmentierungen. Ein Absetzen drei Monate vor dem Eingriff bis drei Monate danach ist ratsam.
Um die individuelle Reaktion der Haut einzuschätzen, helfen im Vorfeld Probeschleifungen an verdeckter Stelle.
Die 40- bis 60-minütige Behandlung lässt eine Art Schürfwunde zurück, die nässen und Krusten bilden kann. Für zwei bis vier Tage deckt ein Salbenverband die Wunde ab. Dann unterstützen heilende Cremes die Genesung. Nach einer Woche hat sich zarte neue Haut entwickelt.
Grundsätzlich entsprechen die Resultate einem chemischen Peeling oder dem eines Lasers. Doch lassen sich die Übergänge nahtloser und fließender gestalten.
Nur erfahrene Dermatochirurgen sollten diese schwierige und blutige Operation vornehmen.
Seit Mitte der 80er ist dieses risikoarme, mechanische Peeling bei Ärzten und Kosmetikern im Einsatz. Feine Aluminiumoxidkristalle gelangen sandförmig auf die Haut und tragen abgestorbene Zellen der Hornschicht ab (Stratum corneum). Je nach Hautbild finden unterschiedliche Korngrößen Verwendung.
Ein Unterdrucksystem saugt die Epidermis einige Millimeter an und eliminiert abgeschliffene Zellen einschließlich etwaiger Krankheitserreger und verbrauchter Kristalle.
Vakuumgrad und Kristallfluss sind regelbar und erlauben ein kontrolliertes Arbeiten.
Abtragen und Vakuumsog erhöhen die Durchblutung und setzen einen Impuls zum Regenerieren der Epidermis. Neue Zellen wandern zur Hautoberfläche, um alte zu ersetzen. Fibroblasten bilden sich, Kollagen- und Elastinsynthese nehmen zu.
Im Anschluss aufgebrachte Substanzen wirken besser, da die abgestorbene Zellschicht nun dünner und ein tieferes Eindringen möglich ist. Die feuchtigkeitsspendenden und beruhigenden Stoffe bleiben nicht in den Hornzellen hängen.
Ultraschallanwendung kann dieses Einschleusen noch steigern.
Als so genanntes "MicroDermabrasion Expert Kit" sind Massagegeräte im Angebot, die mittels Vibration und Saugfunktion Peelingcreme einmassieren. Sie haben nichts mit dem Prinzip der Mikrodermabrasion gemein und verstehen sich ergänzend zur Hautverjüngung. Einfluss auf Narben ist nicht zu erwarten.
Eine Weiterentwicklung der Mikroabrasion ist die MacroDermabrasion, auch SaltAPeel genannt. Als Schleifmittel fungiert natürliches Meersalz, das im Gegensatz zu Aluminiumoxid garantiert nicht Lungen belastend ist - ein Streitpunkt unter Experten.
Durch Einstellen der Druckparameter und Variieren der Arbeitsgänge pro Hautfläche ist die Tiefe gut steuerbar.
Das Gerät bläst Salzkristalle über die Epidermis und saugt sie zusammen mit gelösten Hautschüppchen wieder auf.
Ein Ansaugen der Haut wie bei der Mikrodermabrasion entfällt. Daher kommt es nicht zum Platzen feiner Gefäße mit anschließenden Blutergüssen (Hämatome).
Im Vergleich zu herkömmlicher Mikroabrasion ist nach Dr. Michael Kremer, Facharzt für Plastische Chirurgie in München, mit 80 Prozent geringerer Rötung und Schwellneigung zu rechnen. Zudem ist das Salzpeeling effektiver, da es die Oberhaupt vollständig entfernt, ohne Reste zurückzulassen.
Circa 30 Minuten nach einer MacroDermabrasion ist der Patient salonfähig und kann Make-up auflegen.
Dermatologen und Kosmetikinstitute bieten MacroDermabrasion an. Sechs Behandlungen kosten rund 1.000 €.
Unter dem Begriff Mikrodermabrasion ist auch das Schleifen ohne "Kristallsand" verbreitet. Manuelles Reiben mit einer diamantbesetzten Schleifscheibe oder rauen Metallaufsätzen ist oft Grundlage dieser Methode. Ein Vakuum saugt Hautschüppchen ab.
Allerdings liegen brauchbare Erfahrungswerte für Diamantpeeling bislang nicht vor. Der Hautarzt Dr. Harald Bresser aus München berichtet von unzureichend sterilisierbaren Materialien in den Geräten. Er ist skeptisch bezüglich der Gefahr einer Infektion mit HIV oder Hepatitisviren (Stand 2013).
Rücksprache hinsichtlich folgender Faktoren:
Es handelt sich um ein unblutiges und schmerzloses Verfahren, das Lokalanästhesie oder Narkose entbehrlich macht. Die Kristalle verursachen nur ein leichtes Kribbeln. Das Ansaugen hat einen Massageeffekt.
Die Haut muss fettfrei sein, da die Kristalle ansonsten auf einem Fettfilm rutschen, ohne nennenswertes Zellmaterial abzutragen.
Nach einem intensiven Reinigen schließen sich häufig ein herkömmliches Peeling und eine Maske zur Förderung der Durchblutung an.
Durch Kristallstaub bedingte Hornhautreizungen beugt ein Augenschutz vor. Kontaktlinsenträger nehmen ihre Haftschalen heraus.
Der Therapeut verwendet das stiftförmige Handstück druckfrei. Meist streicht er längs und quer kreisend in mehreren Läufen (Passes) über die Haut, die aufgrund des Ansaug-Vakuums gespannt ist.
Die Verbindung mit einem Schlauch-in-Schlauchsystem sorgt für direktes Entfernen und einmaliges Nutzen der Kristalle.
Die sofortige Nachbehandlung besteht aus Reinigen und wiederholtem Aufbringen diverser Präparate. Das können Hyaluronsäure, Radikalfänger und Mittel sein, die versiegeln und so die hauteigene Barriereschicht rekonstruieren.
Die eigentliche Mikrodermabrasion dauert zehn bis zwanzig Minuten, die umfangreiche Vor- und Nachbehandlung verlängert die Sitzung auf etwa 40 teilweise sogar 90 Minuten.
Ein Vorher-Nachher-Effekt lässt die Haut sofort straffer, elastischer und fester aussehen mit verfeinerten Poren.
Allmählich glätten sich Narben und gleichen sich dem Hautton benachbarten Gewebes an.
Wiederholungssitzungen gegen Aknenarben kommen erst nach kompletter Regeneration in Betracht (circa 3 Wochen). Daher erfordern bis zu zwölf Sitzungen, die sich bewährt haben, einen entsprechenden Zeitrahmen.
Es ist bei problemlosem Verlauf mit keinerlei Ausfallzeiten zu rechnen.
Je nach Umfang liegt der Preis schätzungsweise zwischen 50 und 150 € pro Sitzung inklusive aller Extras aus Vor- und Nachbehandlung.