Die Needling-Geräte des koreanischen Herstellers Mcure sind in Deutschland schon gelegentlich im Einsatz und mildern vor allem Dehnungsstreifen, Falten und atrophe Aknenarben. Für Keloide werden sie nicht empfohlen.
Die Nadeln der verschiedenen Systeme lochen die Haut. Daraufhin schütten sich Wachstumsfaktoren aus und stimulieren die Kollagensynthese. Vorhandene Kollagenbündel richten sich neu aus. Die Epidermis bleibt erhalten.
Vor dem Eingriff aufgebrachte Wirkstoffe gelangen tief in die Haut.
Aufgrund des senkrechten Durchdringens der Hautoberfläche ist eine Reizung, wie sie von Nadelwalzen bekannt ist, nicht zu erwarten. Daher gestaltet sich die Anwendung auch schmerzärmer.
Nach dem Reinigen kann ein Peeling die Haut vorbehandeln.
Je nach Höhe der Schmerzschwelle ist beispielsweise Anästhesiecreme sinnvoll, die circa eine halbe Stunde einwirken muss.
Im Anschluss an das Needling beruhigt eine Maske die Haut.
Ein Abheilen erfolgt im Laufe weniger Tage.
Nach rund vier Sitzungen jeweils im Abstand von vier bis acht Wochen lässt sich der Effekt beurteilen. Dann zeigt sich meistens ein deutlich sichtbarer Erfolg. Es können sich eine oder mehrere Behandlungen beliebig anfügen.
Tick Tok ist das elektromotorisierte, batteriebetriebene Heimgerät der Firma. Seine Form ähnelt einem Rasierapparat. Es vereint zwei Systeme in einem, das MTS System und das Puff System.
20 sterile und austauschbare Nadeln aus Kunststoff (0,25 mm lang) bewegen sich bis zu 6000-mal pro Minute und stanzen winzige Löcher in die Haut. Blutungen entstehen nicht.
Tick Tok verfügt außerdem über eine Stoßfunktion. Mit 6000 Mikrovibrationen in der Minute verteilt ein scheibenförmiger Aufsatz (Latex Puff) die Grundierung des Make-ups und verlängert so deren Haltbarkeit.
Ein weicher Überzug (Jelly Puff) sorgt für ein gleichmäßiges Verstreichen von Wirkstofflösungen.
Um die Resultate zu optimieren und die Haut aufzuhellen, bietet Mcure spezielle Substanzen in Ampullen an, die Arbutin und Adenosin enthalten. Hier ist Vorsicht geboten, denn Arbutin hat vermutlich krebserregende Eigenschaften.
Vorwiegend Kosmetiksalons nutzen den Amts-H, der aus einem stiftförmigen Handstück mit Ladestation besteht. Er läuft in zwei Geschwindigkeitsstufen - laut Datenblatt in Highspeed (700 Zyklen/min) und Lowspeed (412 Zyklen/min). Auf höchster Stufe legt der Amts-H bis zu 6300 Kanäle pro Minute in die Haut.
Neun Einwegnadeln treffen in drei mal drei Reihen auf eine Hautfläche von etwa einem Quadratzentimeter, die vorzugsweise schlecht erreichbar ist.
Die Länge der Nadeln lässt sich stufenweise anpassen (0,25 bis 2 mm).
Von negativen Nebenwirkungen, wie Blutungen, Pigmentverschiebungen oder anderen Komplikationen, wird bisher nicht berichtet.
Nach einer Heilphase von ein bis zwei Tagen kann der Patient wieder an öffentlichen Aktivitäten teilnehmen.
Ein Schutz vor UV-Licht ist für drei bis fünf Tage zweckmäßig.
Ein holländischer Praktiker rät beim Gebrauch des Amts-H zur Einnahme von Vitamin C im Vorfeld und in der Erholungszeit.
Das Gerät mit dem Namen M-Ton findet meist in dermatologischen Praxen Anwendung. Es handelt sich um ein größeres Standgerät, das pneumatisch funktioniert. Die Druckluft ist einstellbar.
Die bei Elektromotoren üblichen Vibrationen, die ein akkurates Arbeiten beeinträchtigen, fallen weg.
M-Ton produziert mit hoher Stichfrequenz (6000/min) akkurate Mikrolöcher ohne Vibrieren und eignet sich zum Therapieren größerer Flächen.
Die Einwegnadeln vom Lanzettentyp (19 Stück laut Datenblatt; 0,2 bis 1,5 mm lang) sind im Handteil untergebracht.
Das kofferartige Standgerät X-Cure für den Hautarzt ist durch ein Kabel mit dem Handstück in Revolverform verbunden. Auch X-Cure arbeitet mit Luftdruck und widmet sich vornehmlich schwer zugänglichen Bereichen mit maximal 420 Zyklen pro Minute.
Die Länge der neun Nadeln vom Lanzettentyp ist regelbar (0,5 bis 4 mm) und lässt sich sogar einzeln variieren.
Die Preise pro Sitzung liegen je nach Umfang zwischen 35 und 120 €.
Preisbeispiel für Amts-H: Behandlung des gesamten Gesichts einschließlich Seren: 120 €.