Fruchtsäurepeeling (AHAs) bei Aknenarben

Fruchtsäurepeeling glättet die Haut und lindert leichte atrophe Aknenarben.

Funktionsweise

Je nach Konzentration ist mit Alpha-Hydroxysäuren (sog. AHAs, Fruchtsäuren) ein oberflächliches bis mitteltiefes Peeling möglich. Sie lassen sich auch mit anderen Peelingsubstanzen kombinieren.

Die wasserlöslichen Fruchtsäuren dringen bis zu 0,06 Millimeter in die Epidermis ein. Ihre Wirkungsweise stützt sich auf ein Lockern der Hornzellen untereinander, was ein beschleunigtes Abschuppen zur Folge hat. Das Stratum corneum (oberste Schicht der Epidermis) wird dünner und neues Gewebe entsteht. Die Schutzfunktion der Epidermis als Barriere bleibt erhalten.
Durch die gesteigerte Bildung Wasser bindender Glykosaminoglykane (GAG) optimiert sich der Flüssigkeitshaushalt der Haut.

Auch in tieferen Schichten (Dermis) treten Veränderungen wie das Entwickeln von Kollagenfasern auf.

Den Eingriff nehmen Ärzte oder qualifizierte Kosmetiker vor. Hohe Konzentrationen (70 %) sind in ärztlicher Hand am besten aufgehoben, da die fachliche Einschätzung aller Aspekte in einen individuellen Therapieplan ohne unangenehme Überraschungen mündet.

Fruchtsäurepeeling lässt sich gut mit anderen Methoden verknüpfen (z. B. Microdermabrasion).

Fruchtsäuren

Es handelt sich zumeist um natürlich vorkommende Fruchtsäuren. Der Name lässt sich auf das anfängliche Gewinnen aus Früchten zurückführen:

Die Beta-Hydroxysäure Salicylsäure ist im Gegensatz zu Fruchtsäuren fettlöslich (lipophil). Dadurch wirkt sie auch im Inneren der Poren. Zusammen mit ihren antibakteriellen Eigenschaften hilft sie vor allem bei unreiner Haut. Der pH-Wert der Formulierung sollte unter vier liegen.

Kontraindikationen

Gegenanzeigen eines Fruchtsäurepeelings bei Aknenarben sind:

Behandlungsablauf am Beispiel der beliebten Glykolsäure

Die eigentliche Schälbehandlung erfolgt mit von Sitzung zu Sitzung steigenden Einwirkzeiten und Konzentrationen von 20 bis maximal 70 Prozent. Ziel ist es, entweder die Hornschicht oder die gesamte Epidermis abzulösen (Epidermolyse). Eine Epidermolyse zeigt sich nach über zehnminütigem Einwirken durch eine weißliche Hautfärbung (Frosting).

Es empfehlen sich bis zu zehn Anwendungen im Intervall von zwei bis vier Wochen. Ein Schälen der Haut ist optisch nicht auszumachen, eventuell ein leichtes Schuppen für längstens zwei Tage.

Maßnahmen zu Hause

Bereits zwei Wochen vor der ersten Sitzung und wenn die Haut danach zur Ruhe kommt, senkt eine niedrig konzentrierte Fruchtsäurecreme (8-15 %) den pH-Wert der Haut und erreicht eine Wirkungssteigerung.

Zwischen den einzelnen Behandlungen ist es nötig, die Haut zusätzlich mit einer Feuchtigkeitscreme zu pflegen. Außerdem soll auf übermäßigen UV-Einfluss verzichtet werden, um Pigmentverschiebungen vorzubeugen.
Direkt nach dem Peeling ist es wichtig, sich für mindestens einen Tag vollständig von Sonnenlicht fernzuhalten und anschließend eine Schutzcreme zu verwenden. Manche Therapeuten raten generell zu einem sechsmonatigen UV-Schutz.

Eine Woche vor dem Peeling ist mit gewohnten Manipulationen zu pausieren (z. B. Gesichtsmasken).

Am Tag der Behandlung

Zur Sitzung sollen Make-up, dekorative Kosmetika, Rasieren und Rasierwasser wegfallen.
Am Anfang steht ein gründliches Reinigen und Entfetten der Haut (Fett mindert die Wirkung). Lokalanästhesie oder Ähnliches ist nicht notwendig. Sensible Bereiche deckt Vaseline ab.

Schließlich trägt ein Pinsel die Substanz auf. Nach einigen Minuten Einwirkzeit, wenn sich die Haut schwach rötet und ein Kribbeln oder Brennen zu spüren ist, neutralisiert eine Base den Bereich (Natriumbikarbonat oder Wasser). Es folgt ein Abwaschen mit Wasser.
Danach beruhigt eine Maske die Haut.

Für eine Sitzung sind rund 20 Minuten einzuplanen. Ausfallzeiten sind nicht zu befürchten.

Nebenwirkungen

Je konzentrierter Glykolsäure ist, um so eher muss mit Nebenwirkungen gerechnet werden.
Das Spektrum umfasst geringes Röten und Spannen der Haut bis hin zu anhaltenden Rötungen, Nässen, Schorf und Pigmentstörungen bei Konzentrationen über 20 Prozent. All diese Erscheinungen bilden sich spätestens nach einigen Wochen zurück.
Sachgemäßes Anwenden vorausgesetzt, sind Erfahrungen zufolge ernstliche Risiken in aller Regel nicht zu erwarten.

Homecare

Homecare-Präparate zum regelmäßigen Einsatz (täglich, wöchentlich, mehrwöchig) sind in vielen prozentualen Stufen im Handel erhältlich:

Ein hochkonzentriertes Mittel ist Fruchtsäurepeeling 70%, 0,5 pH, Sofort-Starter-Set, Profiheimbehandlung, AHA Glycolsäure Peeling. Es lässt sich auf die gewünschte Konzentration verdünnen. Empfohlen wird ein allmähliches Steigern ab fünf Prozent.
30 Milliliter einschließlich 50 Milliliter Neutralisator kosten bei Amazon.de 34 € und reichen für zehn bis vierzig Anwendungen. Eine ausführliche Gebrauchsanweisung liegt dem Produkt bei. Höhere Konzentrationen sind mit besonderer Sorgfalt zu handhaben.

Kosten

Für eine Sitzung ergeben sich Preise ab 40 €. Für die alleinige Heimbehandlung bieten sich Fruchtsäurepeelings für circa 20 bis 60 € an.