Der ablative Erbium:Yttrium-Aluminium-Granat-Laser steht fraktioniert und offen zur Verfügung.
Vorzugsweise flacht er hypertrophe Aknenarben sowie Keloide ab und glättet varioliforme Narben. Für flächenhaft verteilte "Ice-pick"-Narben eignet er sich weniger.
Der Er:YAG- und der Kohlendioxidlaser funktionieren ähnlich: Aufgrund abweichender Wellenlängen absorbieren Wasserstrukturen das Licht des Festkörperlasers jedoch wesentlich stärker als das Licht eines CO2-Lasers.
Kohlendioxidlaser sind somit schwerer kontrollierbar und streuen zusätzlich in tiefere Gewebe. Neben der gewünschten Kollagenschrumpfung sind Hitzeschäden und Verbrennungen die Folge, die für vermehrte Schmerzen im Verlauf der Behandlung und lange Heilzeiten verantwortlich sind.
Die bessere Absorption beim Erbium:YAG zieht minimale thermische Effekte nach sich (kalte Ablation). Die Impulse sind kürzer als bei CO2-Lasern, daher steigt die Temperatur vergleichsweise rasant. Das führt zu einem explosionsartigen Verdampfen des Gewebes, das die abgetragenen Fragmente wegschleudert und damit gleichzeitig Wärme aus dem Behandlungsgebiet abführt. Dieser Ablauf schont benachbartes Gewebe. Kollagenschrumpfung (Shrinking) und Blutstillung bleiben aus.
Bei fraktionierten Erbium:YAG-Lasern unterstützt die Tatsache deutlich geringerer Gewebeschäden ein rasches Heilen (Mikroablation). Die fraktionierende Funktion ist meistens durch das Aufspalten des Laserstrahls in Hunderte von Teilstrahlen zuschaltbar.
Die im Vorfeld zu beachtenden Aspekte entsprechen den genannten Punkten beim CO2-Laser. Alle Umstände, die eine Heilung beeinträchtigen (z. B. Diabetes), sollten nicht unerwähnt bleiben.
Die längste Vorbereitungszeit nimmt mit vier Wochen die Sonnenabstinenz ein. Bei gebräunter Haut zerstört der Laser Pigmente, was dauerhafte hellere Areale hervorrufen würde.
Die Schmerzen sind geringfügiger als bei Gebrauch offener CO2-Laser, doch infolge individueller Schmerztoleranz ist eine gründliche Beratung in einem eingehenden Vorgespräch sinnvoll. Auch hier lässt sich das gesamte Angebot schmerzlindernder Maßnahmen nutzen: ohne Betäubung (kleinere Areale), Betäubungscreme, Lokalanästhesie, Vollnarkose.
Fraktionierte Methoden sind in aller Regel kaum schmerzhaft und hinterlassen für drei bis fünf Tage eine Art Schürfwunde.
Die Laserimpulse schmerzen wie winzige Nadelstiche.
Knackende Geräusche während der Sitzung resultieren aus dem Wegschleudern fester Bestandteile. Im Gegensatz zur ablativen CO2-Laser-Behandlung entfällt das Entfernen geronnener Gewebereste mittels Tupfer.
Da ein Verschluss kleiner Gefäße fehlt, können Blutungen ein Abtragen tieferer Schichten erschweren. Manche Geräte arbeiten auf Tastendruck zusätzlich in einem Koagulations- oder Hämostasemodus (subablativ). Durch längere Pulszeiten oder Kombinieren kürzerer mit längeren Laserpulsen erreichen sie eine Wärmeentwicklung, was der Blutstillung dient.
Ein integrierter staubsaugerähnlicher Mechanismus leitet synchron Rauch und Staub ab, die beim Verdampfen entstehen.
Ein Geruch wie nach verbranntem Haar (Horn) lässt sich nicht verhindern.
Wie nach einem Eingriff mit offenem CO2-Laser kommt es beim Erbium:YAG zu Schwellung, Rötung, Nässen und Krustenbildung. Auch oberflächliches Bluten spielt eine Rolle (kalte Ablation).
Alle Maßnahmen der Nachsorge sind direkt vergleichbar mit den Richtlinien bei Kohlendioxidlasern.
So besteht die vordergründige Pflege, aufgrund kompletten Entfernens der oberen Hautschicht, entweder im Aufkleben von Wundfolien für längstens eine Woche oder im Einreiben mit Vaseline.
Unverzichtbar ist ein erhöhter Schutz vor Sonnenstrahlen.
Der wesentliche Unterschied in der Nachsorge beider Verfahren liegt im Ausmaß der Nebenwirkungen und Komplikationen. Der Erbium:YAG verursacht minder ausgeprägte Nebenwirkungen, die sich schneller verlieren. Komplikationen, wie Hyper- und Hypopigmentierung, Narben und Infektionen, treten seltener und weniger lebhaft auf. Die Risiken sind besser kalkulierbar.
Wie viele Sitzungen notwendig sind, hängt von der Methode, Narbenform und ihrer Dimension ab. Manchmal genügt eine Sitzung (vollflächig), bisweilen sind zwei bis drei nötig (fraktioniert).
Der Abstand zwischen den Sitzungen beträgt circa vier Wochen. Erst dann lässt sich der Erfolg beurteilen.
Der prozentuale Anteil sehr guter Resultate liegt tendenziell unter dem der CO2-Laser-Therapie (Alster und West1, Walia und Alster2, Jeong und Kye3).
Die Downtime, beruflich wie gesellschaftlich, dauert bei offenem System etwa acht bis zehn, fraktioniert maximal sieben Tage (durchschnittlich drei bis fünf).
Ein kombiniertes Anwenden in einem Gerät oder separat erzielt sehr gute Ergebnisse und reduziert die thermischen Defekte des CO2-Lasers. Dabei zeigt sich allerdings eine längere Rötung (rund zehn Tage), als sie beim Erbium:YAG-Laser normalerweise auftritt.
Nacheinander angewendet empfiehlt sich angesichts der Blutstillung zuerst der Kohlendioxidlaser.
Die Gebühren differieren. Ein Preisbeispiel für die rein ablative Methode kann als vager Anhaltspunkt dienen: