Contractubex der Firma Merz ist ein lokales Narbentherapeutikum, das seit 1959 auf dem Markt ist. Es behandelt alle Formen von Aknenarben.
Das Gel enthält drei wesentliche Wirkstoffe, die ein synergetisches Ganzes ergeben - das heißt, ihre Wirkung addiert sich nicht nur, sondern erhöht sich durch die Mischung aus
Weitere Bestandteile von Contractubex sind:
Contractubex beugt Narbenwucherungen vor und unterstützt die Wundheilung. Es mildert Juckreiz und Rötungen und senkt Spannungsgefühle im Gewebe. Die Narbe wird unauffälliger, elastischer und gewinnt an Geschmeidigkeit. Das Einmassieren steigert die Effektivität.
Zwiebelextrakt tötet Bakterien (bakterizid), reduziert Schwellungen und hemmt Entzündungen. Außerdem bremst es die Vermehrung von Fibroblasten (Proliferation) und verringert die Wachstumsfaktoren TGF-ß1 und -ß2.
Die Entstehung von Kollagen und Bindegewebe ist eingeschränkt, die Narbe flacht ab. Der Extrakt empfiehlt sich daher besonders zu Prophylaxe und Therapie aktiver hypertropher Aknenarben.
Heparin besitzt entzündungshemmende Eigenschaften, fördert die Durchblutung und lockert Kollagenstrukturen. Es verbessert die Quellfähigkeit der Hautzellen, die dadurch mehr Feuchtigkeit speichern - der Wasserhaushalt gleicht sich aus.
Allantoin regt die Heilung an und lindert Juckreiz. Es wirkt feuchtigkeitsspendend und dient dem Stofftransport, indem es die Haut durchlässiger macht (penetrationsfördernd). Es hilft, abgestorbene Zellen aus der Hornschicht (Stratum corneum) zu entfernen (Keratolyse).
Zwei- bis dreimal pro Tag wird die transparente Salbe unter leichtem Druck in die unverletzte Haut einmassiert. Die Finger beginnen vom Zentrum der Narbe das Gel radial zu verteilen. Die Substanz lässt sich mit kreisenden Bewegungen weiter verstreichen, bis sie komplett eingezogen ist. Danach ist gegen Make-up nichts einzuwenden.
Alte und ältere sowie großflächige Narben weisen oft Verhärtungen durch Feuchtigkeitsmangel auf. Warme Kompressen und ein anschließend über Nacht gelegter Verband weichen das feste Gewebe auf.
Das Präparat zeichnet sich generell durch sehr gute Verträglichkeit aus. Selten kann es zu allergischen Reaktionen beispielsweise in Form einer Kontaktdermatitis kommen.
Nur sehr vereinzelt erscheinen:
Sollte ein Juckreiz auftreten, handelt es sich in der Regel um eine Begleiterscheinung durch in Gang gesetzte Umbauprozesse.
Bei der Behandlung mit Contractubex ist ein hohes Maß an Ausdauer nötig, da mit einer optischen Korrektur erst nach Monaten zu rechnen ist - bei älteren Aknenarben nach mindestens einem halben Jahr. Rötungen gehen für gewöhnlich nach sechs bis acht Wochen zurück. Insgesamt ist eine drei- bis zwölfmonatige Anwendung vorgesehen.
Die Erfahrung zeigt, je früher die Therapie beginnt, umso aussichtsreicher sind die Resultate.
Diverse Studien bekunden die Wirksamkeit des Präparats.
Begleitet Contractubex die intraläsionale Injektion mit Glukokortikosteroiden (Triamcinolonacetonid), so kann das die Effekte verstärken.
Verknüpft mit therapeutischem Ultraschall intensiviert sich die Wirkung. Das bewies der Unfallchirurg und Orthopäde Dr. Dirk-J. Danneberg aus Darmstadt 2007 in einer Studie an 35 Patienten, die das Gel alle drei Tage zusätzlich unter Einfluss von Ultraschall erhielten. Nach fünf Wochen dokumentierte er eine Narbenreduktion von 65 Prozent.
In Verbindung mit Silikonfolien stellten Dr. Mübin Hosnuter und Mitarbeiter 2007 eine deutlichere Besserung fest (Link).
Das überzeugende Plus der Salbe hinsichtlich Rötungen ergänzte die guten Resultate der Folien in Bezug auf die Narbenhöhe.
Contractubex ist apothekenpflichtig, aber rezeptfrei und zum Beispiel bei medpex.de für relativ wenig Geld erhältlich. Es gibt drei Packungsgrößen mit 30, 50 und 100 g. Mit der 100-Gramm-Tube lässt sich eine rund fünf Zentimeter lange (Akne-)Narbe ungefähr ein halbes Jahr behandeln.
Fußnoten