CO2-Laser in der Behandlung von Aknenarben

Zurzeit ist der CO2-Laser der intensivste Ablativlaser. Der Umfang offener Wunden, die er produziert, hängt von der Methode ab. Zur Verfügung stehen zum einen das vollflächige Skin-Resurfacing, das eine größere zusammenhängende Wunde erzeugt, und zum anderen die fraktionierte Technik, die viele einzelne Mikrowunden bewirkt.

CO2-Laser bewähren sich bei schweren Formen von Aknenarben. Vor allem flache, schüsselförmige Narben mit maximal einem Millimeter Tiefe eignen sich zur Behandlung. Zum Teil lassen sich auch tief eingezogene, vermehrt bindegewebige Narben verbessern.

Funktionsweise eines CO2-Lasers

Angepasst an die Indikation tragen offene ultragepulste CO2-Laser die oberste Hautschicht (Epidermis) und das Stratum papillare der Lederhaut vollflächig ab.

Gleichzeitig erwärmen sich Kollagenfasern und kontrahieren sich folglich bis auf ein Drittel ihrer ursprünglichen Länge (Shrinking). Ein straffender Effekt der Lasertechnik, der sich besonders ausgeprägt bei CO2-Lasern zeigt.
Kleine Blutgefäße und Nervenendigungen gerinnen während der Prozedur und ermöglichen einen blutarmen Eingriff.

Bei fraktionierten CO2-Lasern bleiben zwischen den Defekten Gewebebrücken für eine schnellere Heilung erhalten (Fotothermolyse; Beispiel: Fraxel re:pair-Laser).

Im Vorfeld einer offenen CO2-Laserbehandlung

In einem eingehenden Gespräch legen Patient und Therapeut das Behandlungsziel fest.

Zu beachten sind

Während der Sitzung

Es handelt sich um einen Eingriff mit Operationscharakter!

Nach dem sorgfältigen Reinigen mit Wasser desinfiziert ein Antiseptikum die Haut (z. B. Chlorhexidin).

Bei der Behandlung oberflächlicher Narben reicht häufig eine Lokalanästhesie in Cremeform, die 30-60 Minuten einwirkt, gegebenenfalls ergänzt durch orale Analgetika. Sind tiefere Abtragungen geplant, betäubt ein lokal unterspritztes Anästhetikum den Bereich. Eventuell kommt eine Vollnarkose in Betracht, mit ihren typischen Risiken.

Zumeist erfolgen zwei bis drei Durchgänge nacheinander. Im ersten Schritt lasert der Arzt die Narbenränder mit niedriger Energiedichte, um scharfe Übergänge zu verhindern. Im nächsten Schritt widmet er sich den Flächen, was er bei tieferen Narben wiederholt.

Die verdampften Hautschichten nimmt ein kochsalzgetränkter Tupfer auf.

Die Dauer der Behandlung variiert je nach Umfang erheblich und beträgt durchschnittlich zwischen 20 und 60 Minuten.

Bei Narben, die weit bis ins Stratum papillare vordringen, birgt tieferes Abtragen ein erhöhtes Narbenrisiko. Hier ist eine zweite Laser-OP angebracht.

Nachbehandlung

Eine dicke Lage Vaseline versorgt das behandelte Gesicht unmittelbar nach dem Eingriff und alle ein bis zwei Stunden zu Hause. Diese Pflege verhindert feste Krusten, die durch Einreißen neue Wunden verursachen könnten. Zusätzlich sind Schwarzteeumschläge von Vorteil.

Vor allem in den ersten 48 Stunden nach der Laserbehandlung nässt die Haut. Die seröse Flüssigkeit lässt sich mit keimfreien Kompressen abtupfen. Als Alternative dienen semi-okklusive Wundfolien, die schützen und gleichzeitig austretendes Exsudat absorbieren.

Anschließend empfehlen sich Feuchtigkeitscremes für rund zehn Tage.

Es bildet sich Schorf, der schätzungsweise nach einer Woche abgefallen ist. Auf keinen Fall nachhelfen, da die Gefahr von Narbenbildung besteht! Darunter zeigt sich frische zartrosa Haut für circa sechs bis zehn Wochen, die spezielle Pflege braucht.

Ambulant prüft der Arzt in der ersten Woche die Wunde etwa dreimal. Dabei kann es notwendig sein, fester sitzenden Schorf mittels Spülen mit H2O2 zu lösen.

Eine abschließende Kontrolle erfolgt vier bis sechs Wochen nach der OP.

Sonne und Solarium sind für allermindestens sechs Wochen, besser für drei bis sechs Monate, zu meiden. Es sind täglich Schutzcremes (LSF 60) oder Sonnenblocker zu verwenden.
Am besten ist es, sich von jeglicher Hitze in den ersten ein bis zwei Monaten fernzuhalten (heißes Baden, Saunabesuche, Rotlicht).

Sportpausen von zwei Wochen sind zweckmäßig.
Das Waschen der gelaserten Bereiche muss wenigstens drei Tage ausfallen, Schminken bis zu zwei Wochen.

Der Zustand der Haut ist vergleichbar mit einer Verbrennung zweiten Grades. Die Haut regeneriert sich binnen ein bis zwei Wochen.
Frühestens nach einem Vierteljahr lässt sich der Erfolg der Behandlung beurteilen.

Nebenwirkungen, Risiken und Komplikationen

Außer Schwellungen finden sich als häufigste Nebenwirkung postoperative Rötungen für vier bis sechs Wochen. Monatelange Persistenz liegt oft im Ablauf der OP begründet: Der Einsatz des NaCl-Tupfers war zu intensiv, die Laserabtragung zu tief.
Ferner verlängert eine lokale Vorbehandlung mit Tretinoin die Rötung, obwohl es die Reepithelisierung beschleunigt.

Reversibles Nachdunkeln der Haut (Hyperpigmentierung) tritt gelegentlich auf, vielfach in Zusammenhang mit Sonneneinfluss vor und nach dem Eingriff, bevorzugt bei bestimmten Hauttypen (III + IV). Ein Zurückbilden geschieht entweder von allein oder unterstützt durch spezielle Cremes.

Wenn die Rötungen abgeklungen sind und sich die Patienten wieder der Sonne aussetzen, können mitunter nach sechs bis sieben Monaten Aufhellungen vorkommen (Hypopigmentierung): ein manchmal irreversibles Phänomen als Antwort auf die thermische Schädigung der Haut und tiefe Gewebeabtragung (Melanozytenverlust).

Narbenbildungen entstehen im Wesentlichen durch postoperative Infekte und ein zu tiefes Abtragen, wenn sich die Haut an diesen Stellen nicht regeneriert. Da sich die verschiedenen Schichten während des Eingriffs gut erkennen lassen, passiert das äußerst selten.
In einigen Fällen treten bakterielle und Herpes-simplex-Infektionen auf und bedürfen besonderer Therapie.

Relativ häufig entwickeln sich auf Antibiotikasalben und Feuchtigkeitscremes, die im Zuge der Nachbehandlung in Gebrauch sind, kontaktallergische und toxische Irritationen der Haut.

Bisweilen kann eine gesteigerte Talgproduktion kurzfristig zur Bildung von weißen Bläschen und Milien (Grießkörner) führen. Sie verschwinden meist nach wenigen Tagen.

Ausfallzeiten

Die Patienten sind bei unkompliziertem Verlauf nach zehn bis vierzehn Tagen gesellschaftsfähig.

Einschätzung

Die Ergebnisse der invasiven CO2-Laser-Technik sind bei nur einer Sitzung in der Regel höchst überzeugend. Doch da sich längere, eventuell komplizierte Heilzeiten anschließen, lehnt eine steigende Zahl von Ärzten und Patienten diese Praktik ab.

Als Alternative gelten ablativ fraktionierte Verfahren mit dem CO2-Laser, die eine weitere Möglichkeit zu den gut verträglichen nicht-ablativen Methoden darstellen, für die mehr Sitzungen erforderlich sind. Das bestätigt auch die Lektüre wissenschaftlicher Aufsätze diverser Autoren, wie beispielsweise Dr. Myriam Wyss vom Ästhetik- und Laserzentrum Zürichsee, Dr. Bettina Rümmelein, Oberärztin Ästhetische Dermatologie und Lasermedizin am Universitätsspital Zürich oder Prof. Dr. Christian Raulin, Facharzt für Dermatologie, Allergologie und Venenheilkunde an der Uniklinik in Heidelberg.

Wesentliche Unterschiede bei Behandlung mit fraktionierten CO2-Lasern

Kosten einer Aknenarbenbehandlung mittels CO2-Laser

Es herrscht enorme Preisvarianz. Skin-Resurfacing kostet ab 500 €, bei eintägiger stationärer Behandlung mehrere Tausend, fraktionierte ablative Technik (kein Fraxel®) ab 300 €.